N O R D P A R K
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R L A G
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Karl Otto Mühl:
Lass uns nie erwachen.
Gedichte
76 S, 2008, April 2008, EUR 10,50
ISBN 978-3-935421-21-8

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Die neuen Gedichte von Karl Otto Mühl schauen auf ein lang gelebtes Leben zurück und lassen es aufleuchten in lakonisch knappen Versen, in denen kein Besserwissen, schon gar nicht Bitterkeit zu finden ist, sondern Nachsicht, Weichheit, Melancholie und die Trauer vieler Abschiede.
»Und nun wundert man sich, dass sich in dem stillen Beobachter und sanftbissigen Chronisten des Angestelltenlebens ein lyrisches Ich gemeldet hat. Liest man aber seinen ersten Roman ›Siebenschläfer‹ genau und nach der Lektüre der Gedichte noch einmal, so stellt man fest, es war da schon da, dieses Ich, und es geht um nichts anderes als um dieses Ich.« (Jörg Aufenanger)
Leseprobe: Lass uns nie erwachen
Bio-/Bibliographie Karl Otto Mühl
Leseprobe
Abendstimmung
Wenn der Abend weiße Blitze
durch die dunklen Zweige schickt
streckt das Dunkel seine Arme
aus dem Dickicht nach uns aus
Wenn wir sinken werden wir
endlos sanft hinausgeleitet
träumen uns
doch sind wir uns
lange schon hinweggenommen
Die Gedanken springen krus
ziellos auf der Mondlichtweide
lass uns nie erwachen Traum
blutend in dem Weidenzaun
Gestern
Es ist geschehen
gestern noch
Nackte frierend
im rauen Beton
Im Bunkerfenster
Winterlicht
verkündet den Tod
Das Unfassbare
es ist geschehen
der Gott des Mitleids
verhüllte sein Haupt
Kleiner Vogel
Kleiner Vogel
um mich herum
bist du geschwirrt
Winziges Auge
glitzerte braun
zwitschertest hell
Wie Silber
im Morgenlicht
Flogst fort
als mein Lächeln
erstarb
Nun seh ich wieder
Stäbe
um mich
Wunsch
So müsste es sein
ich klopfe ans kupferne Tor
und wenn es aufschwingt
leuchten die Wände
geädert mit Gold
Tief dröhnt ein Gong
durch mein Herz
und nie mehr nie
Angst Trübsinn
und Überdruß
Ein Freund
Wie kommt man nach oben
er fand den Weg
den Weg steil dorthin
wo uns die Wolken umarmen
und wiegen
Gesicht aus Leder
fehlender Zahn
aber der Blick
so warm wie der
eines liebenden Hundes
Kenne keinen
der ihn nicht mag
nur schade sagen sie
zwei Flaschen Wein
am Abend
sind auf die Dauer zuviel
Winterfreuden
Jetzt kommt der Winter
ich freu mich
an einem Stapel
aus frischem Holz
An deinem Gesicht
in den Flocken
dieWangen kühl
und rot
dass es immer so bleibt
verspricht jedes Scheit
Und auf dem Gipfel
der knatternde Wind
Die Bücher im NordPark Verlag:

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Info zu
Karl Otto Mühl

Karl Otto Mühl wird am 16.2.1923 in Nürnberg geboren. 1929 erfolgt der Umzug der Familie nach Wuppertal. Dort Ausbildung zum Industriekaufmann. 1941 Kriegsdienst in Afrika, Gefangenschaft in Ägypten, Südafrika, USA, England. Im Februar 1947 Rückkehr nach Wuppertal, wo er sich der Künstlergruppe »Der Turm« anschließt, der auch Paul Pörtner angehört. Erste Kurzgeschichten werden 1947/48 veröffentlicht.
Mit den Theaterstücken »Rheinpromenade«, »Kur in Bad Wiessee«, »Die Reise der alten Männer« gelingt ihm der Durchbruch.Seither veröffentlichte Karl Otto Mühl dreizehn Theaterstücke, zahlreiche Fernsehfilme, Hörspiele und Ro-mane. Die Stadt Wuppertal verlieh ihm 1975 den von-der-Heydt-Preis. 2006 erhielt er den Literaturpreis der Springmann Stiftung und 2015 den Rheinlandtaler.
Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und im P.E.N.
Biographie von Karl Otto Mühl
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Inmitten der Rätsel

Siebenschläfer

Hungrige Könige

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Lass uns nie erwachen

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Geklopfte Sprüche

Die alten Soldaten

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Die Erfindung des Augenblicks

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Weiterführende Links:
Musenblätter zum 85.
Wikipedia
Verlag der Autoren
Westfälisches Literaturbüro
Perlentaucher
Deutsches Literatur-Archiv
Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - KLG (Beitrag von Michael Töteberg) kostenpflichtig
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