N O R D P A R K
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R L A G
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Reinhard Giebel
Nicht vergessen!
Essays
Die Besonderen Hefte
Heftbroschur mit Schutzumschlag
76. S.; 2015; EUR 6,50
ISBN: 978-3-935421-98-0
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Komik und Jazz, Filmkunst und Klamauk –
Essays zu nicht zu vergessenden Künstlern und
deren Wirken
In Beiträgen über Film(e), über Musik und eine
Mischform, ein Musik-Video, erläutert Reinhard
Giebel nicht nur die Faszination, die diese Werke
ausstrahlen, sondern unterstreicht darin auch die
Doppeldeutigkeit des Titels »Nicht vergessen!« Als
Feststellung, dass diese Werke nicht vergessen sind,
sowie als Wunsch, sie als kulturelle Beiträge nicht aus
dem Gedächtnis zu verlieren.
Die Themen: Who’s on First:
Bud Abbott and Lou Costello; In jenen Tagen:
Helmut Käutner; Der Mann
am Klavier:
Paul Kuhn; Grand Piano:
George Shearing; Eskapaden eines Gassenhauers:
Karl Hermann
Pillney; The Duets:
Dave Brubeck & Paul Desmond; We Are The World:
USA for Africa; Always on
my Mind:
Pet Shop Boys; Der Skorpion-Kick:
René Higuita.
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Intro: Wege zum Jazz
Ernsthaften Kontakt mit der Musiksprache »Jazz« bekam ich als Jugendlicher mit mehreren Jahren Klavierunterricht und etlichen Auftritten als Tanzmusiker [»Einmal am Rhein!«]. Gunter Hampel wohnte in der Nachbarschaft und war mir im Gymnasium zwei Jahre voraus. Wir freundeten uns an, als wir feststellten, dass unsere Interessen ähnlich gelagert waren; beide hatten wir mit Klavier begonnen und gingen dann zu Holzblasinstrumenten (Saxofon und Klarinette) über, bei mir kam später das Akkordeon hinzu, bei Gunter das Vibrafon, seine große Liebe.
Das Interesse an der Jazzmusik wurde damals – Ende der 1950er Jahre – geweckt und verstärkt durch folgende Einflüsse:
• den Rundfunk
• Live-Auftritte namhafter Bands
• Schallplatten
• Buchpublikationen
• Kinofilme
• Fernsehsendungen (in geringem Maße)
Im einzelnen:
• es gab viele verdienstvolle deutsche Rundfunksendungen zum Thema Jazzmusik, aber die größte Ausstrahlung – auch terrestrisch – hatte seinerzeit ein Amerikaner mit einer sonoren Stimme: Willis Conover mit der von ihm moderierten Sendung »Voice of America Jazz Hour«, die – bei uns um Mitternacht – weltweit gehört wurde. Willis war die Lichtgestalt; was er uns unnachahmlich unaufdringlich nahebrachte, war die ultimative Botschaft.
• Live-Auftritte amerikanischer Bands waren Anlässe, unsere Herrgötter einmal aus der Nähe zu sehen. »Jazz at the Philharmonic« nannte sich ein Kompakt-Paket berühmter US-Musiker, das der Impresario Norman Granz nach Europa verfrachtete und das hier für volle Häuser sorgte. Die Haus-Begleitband war fast immer das Oscar Peterson Trio mit der Bass-Legende Ray Brown, dazu kamen Weltklasse-Solisten wie Tenorsaxofonist Stan Getz, und zum Schluss gab es die große Jam Session aller Beteiligten.
Deutsche Bands waren nicht minder beliebt, vor allem, wenn sie aus der Frankfurter Sphäre stammten und sich um den Posaunisten Albert Mangelsdorff formierten.
• Langspielplatten waren eine herrliche Quelle, fachspezifisches Englisch zu lernen, weil die Covers unendlich viel Platz boten für Texte. Sie waren aber auch ein sehr guter Kontakt zur Musiker-Szene, und schließlich waren die LPs das damals aktuellste Informationsmedium, um einen Überblick über neueste Entwicklungen zu erhalten.
Es gab manchen Sonntagnachmittag, an dem ich mit Gunter vor dem Plattenspieler saß und an dem wir versuchten, die Feinheiten aus den Aufnahmen großer amerikanischer Jazzer herauszuhören, der Genialität nachzuspüren, mit der sie Standards oder eigene Kompositionen interpretierten, und zu verfolgen, wie sie ihre Improvisationslinien anlegten.
• Sehr wichtig war ein Jazzbuch mit dem Titel »Das Jazzbuch« von Joachim-Ernst Berendt.
Der gebürtige Berliner und studierte Musikwissenschaftler – der in Sachen Jazz auch im Rundfunk und im Fernsehen aktiv war – schrieb im Jahre 1953 dieses Werk, das einen Nobelpreis verdient hatte. Kompetent, gut verständlich, locker und spannend breitet Berendt die Jazzgeschichte aus, erläutert die Entwicklung der Stile und porträtiert die wichtigsten Musiker. Dieses Buch, einige Male neu aufgelegt, hat neugierigen jungen Musikern unschätzbare Dienste geleistet.
• Einige wenige Kinofilme wie die »Glenn Miller Story« oder die »Benny Goodman Story« rundeten unser Bild von Jazzgrößen ab, obwohl diese Filme für die ganze Familie und den Kinobesuch am Sonntagnachmittag gedacht waren und deshalb bei den Anhängern der »reinen Lehre« auf erhebliche Vorbehalte stießen.
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