N O R D P A R K
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R L A G
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Birgit Ohlsen
Römische Augen Blicke
Prosaskizzen
Die Besonderen Hefte
Heftbroschur mit Schutzumschlag
Fadenheftung, 80 S., Euro 10,50
ISBN: 978-3-943940-41-1
Leseprobe (pdf-Datei)
Die Schönheit des Begreifbaren
In 45 atmosphärisch dichten Prosaskizzen zeichnet Birgit Ohlsen sehr einfühlsam ein Bild von Rom, wie man es nicht aus Reiseführern kennt. Oft sind sie leicht wie ein Sommerhauch, aber auch erfüllt von Mitgefühl und Wissen. Ihre Texte erfassen den Grund, die Beschaffenheit der Oberflächen und die Schönheit des Begreifbaren. Ihre Fotos sind nicht nur Illustrationen, sondern eigene Interpretationen dieser Stadt und ihrer Menschen.
In einer der bordeauxroten Blechkisten, in der sie seit Jahren Erinnerungsstücke verwahrt, fand sie kürzlich das Foto des Vaters wieder: vergilbt, an den Kanten leicht angestoßen. Des Vaters, also ihres Vaters als vielleicht Zehnjähriger auf der Dachterrasse jenes Hauses, das sie nie mit eigenen Augen sehen wird, in einer unentdeckt bleibenden Straße dieser Stadt, die sie bald wieder verlassen muss. Kaum hält sie das Bild in der Handfläche und betrachtet es beim Schein des von außen ins Hotelzimmer fallenden Tageslichts, so löst sich das im Vordergrund stehende Kind aus dem nur vage erkennbaren Hintergrund, nimmt bald lebendige Gestalt an, mustert sie fordernd mit seinen hellwachen, klugen Augen, als trennte beide nur der zum Fensterrahmen gewordenen Bildrand voneinander.
Die Bandbreite eines auf diese Weise übermittelten jungen Lebens – zwischen dem Knaben auf der römischen Dachterrasse und dem vermutlich letzten, gut anderthalb Jahrzehnte später an Bord eines U-Bootes der deutschen Kriegsmarine aufgenommenen Schnappschuss, den sie nun so klar erinnert, als läge er ebenfalls vor ihr – bleibt der Suchenden letztendlich auf ewig verborgen.
Der Verlust wiegt schwer, noch immer, wird bald zum eigenen Verlust von Heimat, deckt sich mit selbst Erfahrenem. Geblieben ist ein starkes, manchmal überhandnehmendes Gefühl, die Sehnsucht nach dem Süden, nach Rom.
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